Gentechnik im Honig?

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Gentechnik im Honig?

Honig ist nicht mehr das, was er mal war. Seit Gentechnik in der Agrarwirtschaft genehmigt wurde, kann es vorkommen, dass genveränderte Pollen im Honig landen – auch in Europa. Warum gibt es Gentechnik? Was bedeutet sie für die Umwelt? Und wie sind die aktuellen Regelungen in Europa? Wir haben die Antworten.

Warum werden Pflanzen gentechnisch verändert?

Pflanzen werden gentechnisch verändert, um sie resistent gegen bestimmte Schädlinge zu machen und dadurch einer schlechten Ernte vorzubeugen.

Was ist das Problem mit der Gentechnik?

Das Problem dabei ist, dass so das natürliche Gleichgewicht der Umwelt gestört wird. So produziert beispielsweise der MON810, ein gentechnisch veränderter Mais, Gift, das bestimmte Insekten tötet. Leider wirkt sich dieses aber auch negativ auf nicht Ziel-Organismen, wie Honigbienen aus. Gleichzeitig werden immer mehr Unkräuter resistent gegen Unkrautvernichter, die für den Anbau von Genpflanzen verwendet werden. Viele Folgen der Gentechnik sind noch nicht ganz klar und so ist es unsicher, wie sich die gentechnisch veränderten Lebensmittel auf Mensch und Tier auswirken.

Was ist genmanipulierter Honig?

Honig wird von Bienen hergestellt, die frei durch die Landschaft fliegen. Wenn sie an Blüten naschen, achten sie nicht darauf, ob die Pflanze gentechnisch verändert wurde oder nicht. So gelangen  Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen in den Honig.

Wie ist die Rechtssetzung zu Genpollen im Honig?

Transgener Mais, in den das Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Bt) eingebaut worden ist, und eine Kartoffelsorte mit gentechnisch veränderter Stärkezusammensetzung für die industrielle Verwendung sind die einzigen gentechnisch veränderten Organismen (GVO), die in der EU derzeit eine Zulassung für den kommerziellen Anbau haben. (Quelle: BMEL)

Im September 2011 wurde vom Europäischen Gerichtshof geurteilt, dass Honig mit genmanipulierten Pollen in der ganzen EU zu kennzeichnen ist. Pollen wurden damals als Zutaten im Honig angesehen. Betrug der Anteil von Gen-Pollen im Honig über 0,9 Prozent, musste der Honig als „gentechnisch verändert“ gekennzeichnet werden.

Im Mai 2015 wurde diese Regelung durch eine neue Richtlinie gekippt. Seitdem werden Pollen nicht mehr als Zutat, sondern als Bestandteil des Honigs gesehen und genveränderte Pollen dürfen im Honig sein, ohne dass diese gekennzeichnet werden müssen.

Dies hat zur Folge, dass Verbraucher nicht mehr sicher sein können, ob ihr Lebensmittel Pollen von genmanipulierten Pflanzen enthält oder nicht.

 


 

Quellen:

Verbraucherzentrale

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

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