Gaumenspektakel – der Geschmack ungemischten Honigs

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Gaumenspektakel – der Geschmack ungemischten Honigs

Niemand kann sagen wie ein Honig schmeckt ohne ihn probiert zu haben. Ein Honig-Kenner kann aber anhand der Sortenbezeichnung die ungefähre Geschmacksrichtung erraten. Den Hauptundunterschied ist anhand der Farbe im flüssigen Zustand relativ gut zu erraten. Helle Honige haben in der Regel einen höheren Anteil an Blüten und schmecken üblicherweise milder und süßer. Dagegen haben dunklere Honige üblicherweise einen höheren Anteil an Honigtau und schmecken herber und weniger süß. Der Honig aus Frühlingsblüten ist tendenziell flüssiger und heller als der Honig aus Spätsommerblüten. Das sind aber sehr ungenaue Daumenregeln. In Wirklichkeit hängt der Honiggeschmack vom Boden, von den Pflanzen, vom Wetter und vom Imker ab. Deshalb machen wir an der Stelle einen kurzen Diskurs über den Honig-Geschmack.

Ausnahmen von der Regel sind manche Heidenhonige (wie z.B. Calluna oder Erica), die ziemlich dunkel sind. Sie sind zwar Blütenhonige, schmecken aber kräftig herb und würzig. Orangenblüten-, Klee-, Raps- oder Akazienhonig schmecken wiederum blumig. Sonnenblumenhonig hat einen fruchtigen Geschmack und ist sehr aromatisch. Der malzige Geschmack ist typisch für Fichte-, Eukalyptus- und Tannenhonig. Kastanienhonig schmeckt bitter und adstringierend. Lindenhonig und Lavendelhonig haben einen frischen minzigen, mentholartigen Geschmack. Pinienhonig schmeckt würzig mit Harznoten.

Ein Blütenhonig, der mehrerer Blütenarten und Honigtau entstammt, kann sehr unterschiedliche Geschmacksnuancen aufweisen. Dabei unterscheidet man grobe Noten wie warm, frisch, fruchtig, chemisch, malzig, schimmelig, blumig etc. Beim genaueren Herausschmecken findet man wie beim Wein die feinen Nuancen wie Karamell, Nüsse, Milch, Schokolade, Melasse, Rauch, Citrus, Beeren, Rosinen, Feigen, Mango, Melone, Jasmin, Wachs, Pfefferminz, Anis, Zimt, Pfeffer, Menthol, Lavendel, frisches Gras, Schimmelkäse, Holz, Terpentin, Seife, Tabak, Hefe, Bier, Erde und viele andere.

Auf deutschem Boden werden vor allem Waldhonige (Tanne, Fichte), Rapshonig, Sonnenblumenhonig und Blütenbouqet-Honige hergestellt. Sie decken einen kleinen Teil der Geschmackspalette, die aus heimischen Pflanzen besteht. Um die enorme Vielfalt des Honig zu entdecken, ist man angehalten jeden Honig zu probieren. Natürlich muss dieser Honig ungemischt sein, um den typischen Geschmack, extrahiert aus den Pflanzen eines Ortes, zu entdecken.

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