Ist Honig gesund?

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Ist Honig gesund?

Immer wieder stellen Leute fest, dass Honig zu 80-85% aus Zucker besteht. Das gibt ihnen sofort das Gefühl, dass Honig ein Dickmacher sei und damit eindeutig ungesund sei. Zahlreiche TV-Berichte greifen es als Thema auf. Sie versuchen die Verbraucher aufzuklären wie wirkungslos der Umstieg von Zucker auf Honig ist, weil es für die Taille praktisch egal ist, ob man Honig statt Zucker nimmt. Damit wird einem suggeriert, dass Honig gleich ungesund wie Zucker sei. Dabei stellt sich die Frage warum Honig trotzdem als gesundes Lebensmittel so lange bekannt ist. Selbst im Alten Testament findet man den Spruch König Salomons „Iß Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist deinem Gaumen süß“ (Spr. 24:13). Man kann nicht pauschal sagen, ob Honig gesund oder ungesund ist. Zu viel des Guten ist auf jeden Fall ungesund. So lautet ein anderer Spruch Salomons „Zuviel Honig essen ist nicht gut; aber wer nach schweren Dingen forscht, dem bringt’s Ehre“ (Spr. 25:27). Deshalb haben wir etwas gründlicher geforscht, um genauer herauszufinden, was an Honig gesund sein kann.

Honig als Bestandteil einer Diät

Honig hat im Vergleich zum Zucker einen niedrigeren glykämischen Index. Der glykämische Index von Honig liegt zwischen 32 und 85 und der von Zucker (Saccharose) liegt zwischen 60 und 110, obwohl es sich in beiden Fällen um Kohlenhydrate handelt [1]. Das Entscheidende für einen niedrigen glykämischen Index von Honig ist sein Fructose-Gehalt. Je mehr Fructose eine Honigsorte hat, desto niedriger der glykämische Index. In Europa sind die Sorten Akazie, Kastanie und Thymian in der Regel die mit dem höchsten Fruchtose-Gehalt [6]. Aber Akazienhonig hat mit Abstand die geringste antibakterielle Wirkung.

Honig gegen Bakterien und Pilze

Wenn man den antibakteriellen Effekt sucht, dann ist der Unterschied zwischen Zucker und Honig signifikant. Seine antibakterielle Wirkung wurde erneut in einer Studie von 2014 bestätigt [3]. Darin haben die Forscher Honiglösungen gegen diverse Bakterienstämme untersucht und stellten fest, dass Honig in höheren Konzentrationen bestimmte Bakterien effizient bekämpft. Aber auch diese Studie macht keine Pauschalaussagen über die Wirkung von Honig, denn unterschiedliche Honige sind unterschiedlich effizient gegen unterschiedliche Bakterien. So berichten die Forscher, dass eine höhere Konzentration von bestimmten Honigtauhonigen eine signifikant hohe Wirkung gegen das Staphylococcus epidermidis Bakterium zeigt. Noch vor 30 Jahren haben US Forscher berichtet, dass 75% der Stämme von diesem Bakterium gegen Penizilline wie Methicillin oder Oxacillin resistent sind [4]. Damit der Honig seine antibakterielle Wirkung entfalten kann, empfehlt man pro Einnahme eine relativ hohe Dosis von mindestens 50 bis 80 Gramm. Das wären ungefähr 750 bis 1200kcal an Energiegehalt.

Therapeutische Effekte von Honig gegen Krebs und kardiovaskuläre Erkrankungen

Honig hat nachweislich eine gewisse antioxidative Wirkung wegen der darin enthaltenen phenolischen Verbindungen. Das sind vor allem Flavonoide und Phenolsäure. Seit einigen Jahren mehren sich auch die Studien, die die Effekte von Honig gegen Krebs untersuchen [7][8]. Eine Studie aus Malaysia hat den malaysischen Tualang Honig untersucht, der durch asiatische Riesenhonigbienen (Apis dorsata) erzeugt wird [2]. Sie stellten fest, dass der Honig die Zellen von manchen Brustkrebs- und Gebärmutterhalskrebs-Arten innerhalb von 72 Stunden bei geringer Konzentration bis zu 100% zerstört hat. Gegen die MCF-10A Tumorzellen konnte der Honig aus der Studie aber nichts signifikantes anrichten. In einer anderen Studie [5] argumentieren die Forscher, dass Honig zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen genommen werden kann. Durch die antioxidative Wirkung der Polyphenole hilft Honig dem Körper sogenannte ROS-Moleküle (reaktive Sauerstoffspezies) auf normalen Niveau zu halten. Sie entstehen auf der Zellebene und in Übermengen produziert verursachen sie den Zustand von erhöhtem Oxidationsstress, was als eindeutiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingestuft wird.

Unabhängig davon, ob Honig zu einem bestimmten Zweck genommen wird oder rein zum Genuss, er ist und bleibt eine gute Wahl für die Ernährung. Honig ist eine reichhaltige Quelle an Vitaminen, Enzymen, Proteinen und freien Aminosäuren, und in Maßen konsumiert trägt er zu einem gesünderem Lebensstil bei.


Quellen:

[1] Bogdanov, S., Jurendic, T., Sieber, R., Gallmann, P., (2008). „Honey for Nutrition and Health: a Review“, American Journal of the College of Nutrition, Vol 27, No. 6, 2008

[2] Fauzi, A.N., Norazmi, M.N., Yaacob, N.S., (2011). „Tualang honey induces apoptosis and disrupts the mitochondrial membrane potential of human breast and cervical cancer cell lines“, Food and Chemical Toxicology, Vol. 49, No. 4, April 2011, pp. 871-878

[3] Fikselová, M., Kacaniova, M., Hleba, L., Mellen, M., Vukovič, N., Džugan, M. (2014). „Antimicrobial and Antioxidant Activity of Natural Honeys of Different Origin“, Scientific Papers Animal Science and Biotechnologies, Vol. 47, No. 2, 2014, pp. 218-224

[4] Jones, R.N., Barry, A.L., Gardiner, R.V., Packer, R.R. (1989). „The prevalence of staphylococcal resistance to penicillinase-resistant penicillins: A retrospective and prospective national surveillance trial of isolates from 40 medical centers“, Diagnostic Microbiology and Infectious Disease, Vol. 12, No. 5, Sept–Oct 1989, pp. 385–394

[5] Khalil, M.I., Sulaiman, S.A., (2010). „The potential role of honey and its polyphenols in preventing heart disease: a review“, African Journal of Traditional, Complementary and Alternative Medicines, Vol. 7, No. 4, 2010, pp. 315-321

[6] Oddo, L.P, Piro, R., (2004). „Main European unifloral honeys: descriptive sheets“, Apidologie, Springer Verlag, Vol. 35 (Suppl.1), 2004, pp. 38-81

[7] Pichichero, E., Cicconi, R., Mattei, M., Muzi, M.G., Canini, A., (2010). „Acacia honey and chrysin reduce proliferation of melanoma cells through alterations in cell cycle progression“, International Journal of Oncology, Vol. 37, No. 4, 2010, pp. 973-981

[8] Tsiapara, A.V., Jaakkola, M., Chinou, I., Graikou, K., Tolonen, T., Virtanen, V., Moutsatsou, P., (2009). „Bioactivity of Greek honey extracts on breast cancer (MCF-7), prostate cancer (PC-3) and endometrial cancer (Ishikawa) cells: Profile analysis of extracts“, Food Chemistry, Vol. 116, No. 3, 1.10.2009, pp. 702–708

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