Gesunder Genuss – Honig aus Christusdorn

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Gesunder Genuss – Honig aus Christusdorn

Das Aussehen, der Geschmack und die Konsistenz des Honigs werden durch die Pflanzen bestimmt, von denen die Bienen den Nektar sammeln. Auch die gesundheitlichen Wirkungen des Honigs sind von den pflanzlichen Inhaltsstoffen abhängig. Diese variieren je nach Pflanzenart. Daher suchen Imker gezielt nach Flächen mit einem bestimmten Pflanzenbewuchs bzw. pflanzen selber entsprechende Blumen, Sträucher oder Bäume an. Ein mediterraner Strauch, der Christusdorn, wird von den Bienen wie die Akazie oft angeflogen und zur Honig-Produktion benutzt.

Was ist der Christusdorn?

Es gibt mehrere, ausgesprochen unterschiedliche Pflanzen, die umgangssprachlich als Christusdorn bezeichnet werden. Das Folgende bezieht sich auf die Pflanze Paliurus spina-christi, auch gemeiner Stechdorn genannt. Er ist ein mehrjähriger Strauch aus der Familie der Kreuzdorngewächse, der bis zu sechs Meter hoch werden kann. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Südeuropa und Asien. Durch seine Verwendung als Heckenpflanze ist er heute weit verbreitet. Er wächst vowiegend auf dem Balkan und weniger in Westeuropa. Der Strauch bevorzugt lehmiger Böden, kann aber auch auf sandigen Böden gedeihen. Wichtiger als der Boden ist ein freier, höchstens halbschattiger Standort. Die Pflanze ist unempfindlich gegen Dürre und kann Frost bis zu -15 °C vertragen. Werden die oberen Pflanzenteile geschädigt, treibt sie aus der Basis neu aus. Der Strauch hat wechselständige, eiförmige, bis zu vier cm lange Blätter. Diese färben sich im Sommer gelblich. Zwei Nebenblätter sind zu Dornen umgestaltet. Der Strauch trägt kleine, gelbe, nur sehr schwach duftende Blüten, die in Trugdolden zusammenstehen. Er blüht zwischen Juni und August. Zwischen Oktober und Dezember bilden sich die braunen, holzigen Früchte, die bis zu drei cm groß werden können. Dieser Strauch ist eng mit dem syrischen Christusdorn, Ziziphus spina-christi, verwandt. Der Geschmack von Blütenhonig aus Christusdorn ähnelt daher dem des bekannten Sidr Honigs, der auf dem Nektar des Ziziphus spina-christi beruht. Er schmeckt ähnlich warm und fruchtig, allerdings hat er nicht dessen Holznote.

Die Inhaltsstoffe des Christusdorns

Der Christusdorn enthält wichtige bioaktive, sekundäre Pflanzenstoffe. Dies sind vor allem Flavonoide, Saponine und Alkaloide. Flavonoide gehören zu den Blütenfarbstoffen. Im menschlichen Körper haben sie antioxidative Wirkungen und hemmen Enzyme. Sie wirken sich bei Herz-Kreislauferkrankungen positiv aus. Dies beruht auf der Hemmung der ROS-bildenden Enzyme, der Hemmung der Leukozyten-Aktivierung, der Hemmung der Thrombozytenfunktion und ihren gefäßerweiternden Eigenschaften. Außerdem wirken Flavonoide antiallergisch, antimikrobiell und antiviral. Der Christusdorn enthält die Flavonoide Isoquercitrin, Rutin und Hyperoside. Isoquercitrin kommt auch in Mango, tibetischem Rhabarber (Rheum nobile) und manchen Teesorten vor. Rutin ist auch in Buchweizen, Rhabarber, Spargel, Orangen, Grapefruits, Zitronen, Limetten, Pfirsichen, Aronia und Cranberies enthalten. Es wird vom menschlichen Körper durch den Darm aufgenommen und bei der Blutgefäßtherapie eingesetzt. Hyperoside kommen auch in Zieste, rundblättrigem Sonnentau und kleiner Braunelle vor. Saponine gehören zu den biologisch wirksamsten Bestandteilen von Heilpflanzen. Sie wirken entzündungshemmend, harntreibend, stärkend und schleimlösend.

Die nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen des Christusdorns

1996 kam eine Studie [1] zu dem Ergebnis, dass Extrakte aus den Blättern, Früchten, Blüten, Wurzeln und der Rinde von Christusdorn antibakterielle Wirkung zeigen. Diese Wirkung ist ungefähr halb so stark wie die des Antibiotikums Oxytetracyclin. 2008 untersuchten Kirca und Arslan [2] in einer Studie die antioxidative Wirkung von Christusdorn im Vergleich mit 28 anderen, mediterranen Pflanzen. Die Wirkung wurde danach beurteilt, wie gut der Pflanzenextrakt freie Radikale absorbierte. Der Christusdorn landete nach dem echten Johanniskraut und dem östlichen Erdbeerbaum auf dem dritten Platz. In derselben Studie wurde der Phenolgehalt der Pflanzen untersucht. Die Pflanzen mit dem höchsten Phenolgehalt waren echtes Johanniskraut, Oregano und Christusdorn. Folgende Pflanzen wurden in der Studie verglichen: Östlicher Erdbeerbaum, Oregano, Christusdorn, Basilikum, Echtes Johanniskraut, Zitronenmelisse, Zedern-Wacholder, Schopf-Lavendel, Pfefferminze, Olivenbaum, Mönchspfeffer, Salbei, Rosmarin, Thymbra spicata, Rossminze, Echter Lorbeer, Gliedkräuter, Gerberstrauch (Rhus coriaceae), Benediktenkraut, Hopfen, Doldenblütler Fenchel (Umbelliferuae foeniculum), Große Brennnessel, Blasse Stockrose, Bockshornklee, Echter Schwarzkümmel, Wilde Malve, Echter Koriander und Gemeiner Lein.


Quellen:

[1] Brantner, A., Malešb, Ž., Pepeljnjak, S., Antolić, A., (1996) „Antimicrobial activity of Paliurus spina-christi Mill. (Christ’s thorn)“, Journal of Ethnopharmacology, Vol. 52, Nr. 2, June 1996, pp. 119–122

[2] Kırca, A., Arslan, E., (2008) „Antioxidant capacity and total phenolic content of selected plants from Turkey“, International Journal of Food Science & Technology, Vol. 43, Nr. 11, November 2008, pp. 2038–2046

Links:

Christusdorn Paliurus spina-christi

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