7 Regeln wie man guten Honig erkennt

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7 Regeln wie man guten Honig erkennt

Stellt euch vor, ihr steht vor einem großen Honigregal mit einer riesigen Auswahl an kleinen Gläschen. Jedes hat ein buntes Etikett, aber keines davon enthält Informationen über die Inhaltsstoffe. Wie würdet ihr euch für ein Produkt entscheiden? Damit ihr beim nächsten Einkauf nicht ratlos im Laden stehen müsst, haben wir euch einen kleinen Guide erstellt. Mit unseren 7 Regeln ausgerüstet, werdet ihr schon bald zu wahren Honigexperten.

1. Schaut, woher der Honig kommt

Zunächst solltet ihr herausfinden, wo der Honig produziert wurde. Dadurch könnt ihr die Auswahl schon etwas eingrenzen. Bei Produkten aus EU Ländern könnt ihr beispielsweise davon ausgehen, dass der Honig nicht mit Antibiotika belastet ist, weil eine Behandlung der Bienen mit Antibiotika verboten ist. In den USA und anderen Ländern ist der Einsatz von Antibiotika durchaus erlaubt. Ist die Herkunftsregion angegeben, könnt ihr zudem herausfinden, wie die hiesige Natur ist. Das Etikett sollte bestenfalls aussagen, woher der Honig genau kommt, aus welchen Blüten er besteht und wer der Hersteller ist. Gute Imker sind stolz auf ihr Produkt und würden nicht darauf verzichten, ihren Namen auf dem Glas stehen zu haben.

2. Honig im Glas ist frischer und sauberer

Eine Plastikverpackung birgt immer die Gefahr von toxischen Inhaltstoffen und somit Gesundheitsrisiken. Steht der Behälter zu lange in der Sonne, kann es sein, dass die Giftstoffe aus der Verpackung in das Lebensmittel übergehen. Bei Glas besteht dieses Problem nicht. Honig, der aus einem Gläschen kommt, ist in der Regel frischer und sauberer als Honig aus einem Plastikbehälter. Aus diesem Grund empfehlen wir, Honig im Glas zu kaufen. Dieses sollte einen Deckel haben, der gut abschließt und im besten Fall keinen metallischen Geruch auf den Händen hinterlässt.

3. Trüber Honig ist ein Superfood

Honig ist ein Naturprodukt und deshalb voll von den typischen Beiprodukten wie Pollen, Wachs oder auch Holz, die die Bienen dem Honig während der Produktion hinzufügen. Bei der industriellen Honig-Herstellung und dem Mischen von verschiedenen Honigsorten oder Honigen verschiedener Imker, wird der Honig zur Homogenisierung schonend erwärmt. Eine schonende Erwärmung ist zwar harmlos, aber sie macht den Honig klar und transparent. So kann man ihn nicht mehr von stark erwärmtem Honig unterscheiden, der durch eine kurze aber starke Erwärmung „stabilisiert“ wird, um länger als 2 Jahre flüssig zu bleiben. Dieser Honig ist zwar deutlich länger haltbar, dafür gehen aber alle seine Nährstoffe verloren, so, dass hauptsächlich Zucker zurückbleibt. Wir empfehlen euch deshalb, einen trüben Honig zu kaufen. Damit seid ihr auf der sicheren Seite.

4. Eine feste Konsistenz ist natürlich

Die meisten Honigsorten kristallisieren mit der Zeit, weil sich die Zuckerkristalle aneinander oder an Pollenpartikel und Wachspartikel binden. Dabei wird das Wasser aus dem Honig verdrängt und er wird fest. Diese Kristallisierung ist ganz natürlich und passiert schneller, wenn die Temperaturen niedriger sind. Ein naturbelassener Honig sollte spätestens nach dem Winter vollständig kristallisiert sein. Wie bereits oben erwähnt, besteht bei flüssigem Honig auch die Gefahr, dass er zu warm behandelt wurde und deshalb seine Nährstoffe verloren hat. Wir empfehlen deshalb, eher festen Honig zu kaufen.

5. Die Farbe verrät Honigmischungen

Je nachdem, aus welchen Blüten der Honig hergestellt wird, unterscheiden sich die Farben der Produkte. Honig aus Flockenblumen hat eine helle Farbe, Honig aus Blüten des in den USA heimischen Tulpenbaumes sind sehr dunkel. Kleehonig ist bernsteinfarben mit einem gelblichen Stich. Findet ihr einen dunkleren Kleehonig, könnt ihr davon ausgehen, dass der Honig nicht „rein“ ist, sondern mit einer anderen Sorte gemischt wurde. Kristallisiert der Honig, wird er heller. Ist ein naturgemäß heller Honig nach der Kristallisierung zu dunkel, könnt ihr davon ausgehen, dass der Honig falsch gelagert wurde. Wir empfehlen euch, verschiedene Honige der gleichen Sorte zu vergleichen. So könnt ihr herausfinden, ob ein Honig gemischt wurde und ob er schon kristallisiert ist.

6. Honig sollte bei Raumtemperatur gelagert werden

Gerade wegen der Kristallisierung ist es wichtig, dass der Honig immer bei Raumtemperatur gelagert wird. Findet ihr einen Honig, der in zwei Schichten – eine kristallisierte und eine flüssige – geteilt ist, wurde der Honig falsch gelagert und ist deshalb nicht für den Verzehr geeignet. Sind die Kristalle zu groß, könnt ihr das bei der Verkostung spüren. Der Honig wirkt dann unangenehm grobkörnig. Dies deutet darauf hin, dass der Honig entweder unter 15°C oder über 25°C kristallisiert ist. Die Lagerung spielt eine wichtige Rolle. Deshalb solltet ihr auch unbedingt darauf achten, wie die Temperatur im Laden ist und wo der Honig dort steht.

7. Qualität kostet (etwas) mehr

Normalerweise passen sich Imker den Marktpreisen an, so dass guter Honig nicht unbedingt viel teurer ist als industriell hergestellter. Trotzdem wird er nie ganz so billig sein. Ihr müsst bedenken, dass in Honig, der spezielle Blütensorten beinhaltet und nur zu bestimmten Zeiten geerntet werden kann, viel mehr Arbeit steckt. Dazu kommt, dass der Ernteertrag in der Regel nicht sehr groß ist. Man sollte also bereit sein, für guten Honig auch etwas mehr zu bezahlen.

Laut Europäischem Parlament ist Honig auf dem 6. Platz der am häufigsten gefälschten Lebensmittel. Wie Honig gefälscht wird und welche Gefahren das birgt, erklären wir in einem extra Beitrag.


Quellen:

[1] Marchese, C. & Flottum, K. (2013) „The Honey Connoisseur“, Black dog & Leventhal Publishers, Inc. Pp. 133-147, 172-173

[2] Bogdanov S. (1999) „Lagerung, Kristallsation und Verflüssigung von Honig“, Schweizerisches Zentrum für Bienenforschung

Bildquelle: fotolia.com

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